- Information und Hilfe nach Gewalttaten, Unfällen, Vernachlässigung, Naturkatastrophen und anderen traumatischen Ereignissen -

Aktuell: Aufruf PsychotherapeutInnen gegen Trump und Trumpismus


Informationen über Akuttrauma

Psychisches Trauma wirkt auf Körper, Geist und Seele.

Trauma zeichnet sich dadurch aus, dass das Erleben dessen, was geschehen ist, bewusst oder unbewusst noch anhält.

Hier finden Sie ausführliche Informationen zu psychischen Traumatisierungen, deren Behandlung und regionale Adressen von Behandlern und Institutionen.

Eine traumatisches Ereignis ist immer ein Einbruch in das normale, sichere, gewohnte Leben. In den Medien genannte Ereignisse wie Katastrophen oder Entführungen sind die selteneren Ursachen; viel häufiger sind es häusliche Gewalt und Gewalt im familiären Umfeld, Verbrechen oder Übergriffe, Tod, Trennung und Verlust, schwere Krankheiten und Unfälle unterschiedlicher Art, die eine Traumatisierung auslösen, sogar medizinische Behandlungen können zur Traumatisierung führen. Auch frühe Traumatisierungen noch im Mutterleib, unter der Geburt und im Säuglingsalter sind folgenreich und viel verbreiteter als allgemein bekannt.

Psychische Traumatisierungen haben eine Dynamik, die sich von anderen Störungen unterscheidet, und bedürfen einer Therapie, die auf diese spezielle Dynamik eingestellt ist. Eine nicht-traumaspezifische Psychotherapie kann leicht die Probleme, die durch die Traumatisierung entstehen, verschlimmern. Dies gilt besonders für konfrontative und gefühlsintensivierende Therapieverfahren, die "durch" das Trauma hindurch wollen.

Da auch unter Behandlern und Ärzten das Wissen um traumabedingte Störungen und deren breitgefächerte Symptomatik oft ungenügend ist, werden solche Störungen in der Regel mehrfach falsch diagnostiziert, bevor - wenn überhaupt - die eigentliche Ursache erkannt wird. Das liegt teils an mangelnder Kenntnis vieler Therapeuten und Ärzte, teils an der Vielfalt eher unspezifischer Symptome, die durch Trauma hervorgerufen werden können. Traumabedingte Störungen können, gerade wenn die Traumatisierung lange zurückliegt, sehr unterschiedliche Beschwerdebilder hervorrufen oder zu anderen Problembereichen erheblich beitragen. So können Traumata psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sowohl auslösen, als auch verschlimmern. Auch körperliche Erkrankungen verschiedener Art wie z.B. chronische Schmerzen können durch Traumatisierung ausgelöst werden. Trauma kann nur derjenige haben, der "es" überlebt hat. Die Situation ist vorbei. Und doch ist sie nicht vorbei, das "System Mensch" kann sich in vielerlei Weise noch verhalten, als würde die traumatische Situation noch andauern, oder in bedrohlicher Nähe sein. Da Trauma auf unterschiedliche Weise mit Verlust verbunden ist, kann es sehr schwer sein, innerlich loszulassen.

Wenn das Überleben gelungen ist, dann stellt sich die Frage nach der Qualität im Leben "danach". Es mag körperliche Verletzungen geben, die Einschränkungen und andauernde Störungen mit sich bringen, wie der Verlust von Gliedmaßen oder Schmerzen. An viele körperliche Veränderungen und Verluste vermag der Mensch sich jedoch anzupassen, mit Hilfe von Prothesen, Medikamenten, Operationen, und mit Hilfe der Kraft der Persönlichkeit, die versucht aus dem, wie es ist, das Beste zu machen. So muss ein körperlicher Schaden nicht zwangsläufig bedeuten, dass der betreffende Mensch ein unglückliches Leben führen muss.

Schwieriger jedoch, und nicht so leicht und offensichtlich zu erkennen, sind die psychischen Folgen einer Traumatisierung. Sie beinhalten neben vielen anderen Symptomen häufig eine schwer beschreibbare Beeinträchtigung von vitalen Aspekten des Lebens. Das kann die Lebensqualität erheblich schmälern. Darüber hinaus können grundsätzliche Fragen aufgeworfen werden, die den Kern unserer Menschlichkeit betreffen. Qualitäten wie Einfühlung, Mitgefühl, Vertrauen, Beziehungen zu anderen Menschen und Verständnis für sich und andere werden oft in Mitleidenschaft gezogen, stattdessen können Wut, Isolation und Angst sich ausbreiten. Traumata werden ausserdem in die allgemeinen Lebensthemen eines Menschen hineingewoben, vermischen sich mit der psychischen Struktur, die schon vorhanden ist und können den Menschen so tiefgreifend verändern. Hier wollen die verschiedenen Methoden der Psychotraumatologie wie EMDR oder Somatic Experiencing helfen, aus dem Trauma herauszugehen und wieder in ein innerlich freies Leben zu finden.

Betroffene können auch durch das Lesen über Trauma belastet werden. Achten Sie bitte darauf, auf den folgenden Seiten nur so viel auf einmal zu lesen, dass Sie nicht zu deutlich an Ihre eigene Geschichte erinnert werden; dass Sie also innerlich relativ ruhig bleiben können, Ihr Atem weder einschläft noch unruhig wird, und sie eine gute Konzentration auf den Text und Ihre Umgebung behalten können. Machen Sie ansonsten eine Pause, lenken sich ab oder was Ihnen sonst gut tut.
Das zu üben ist übrigens bereits ein Stück Therapie.

Letzte Bearbeitung dieser Seite: 05.02.2017
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